Hier die Rückmeldung von Leonie Hänisch nach dem Besuch des Markus Zürcher Fensters.

Herzlichen Dank für die Erlaubnis zur Publikation!

 

Der Fenstertraum setzt sich aus so vielen Träumen zusammen, wie ich Ausdauer, Zeit, Lust habe, vor dem Fenster zu träumen.

Ja, die Figur rechts vorne, die immer wieder hochkommt, auffliegt oder in die Höhe gezogen wird, diese löst ein Lächeln in mir aus, wenn sie sich näher zu mir bewegt und ihr Mund bereit ist, sanfter zu wirken. Die Figur ist "männlich". Er ist mir unsympathisch, ja er macht mir Angst, wenn er den Mund verzieht, als führte er etwas im Schilde und dann, wenn er mir enthoben wird und sich der Mund zu einem verzerrten Schrei weit auftut, dann habe ich Mitleid mit ihm. Er hat Schmerz oder er ist verzweifelt ...

Und immer wieder das "Stolpern", das hat nicht nur er, das erschüttert mich, immer wieder ...

Was für grosse Hände, Finger dieser (oder dieses) dort hat. Er/es bewegt sich, sodass seine fusslosen Beine jetzt lange Zehen bekommen, wie gut ... doch die Erlösung ist nicht von Dauer ...

Von welchem exotischen Tier dieser tanzende Wirbel auch stammt, es ist ein Knochen, der ganz vieles kann. Er figurt, oder figuriert, auf unzählige Arten und verwandelt sich unaufhörlich ... unvorstellbar ...

Und die vielen, die, mir hinterrücks, plaudernd, diskutierend das Trottoir passieren, parallel zum Fenster, und ich kann keine Irritation in ihrem Tun bemerken, sodass ich - ungläubig - davon ausgehe, dass sie weitergegangen sind ohne Notiz davon zu nehmen, was Noch-Nie-Geträumtes sich neben ihnen ereignet, ja in ihnen ereignen könnte ...
Auch aus dem Grammo-grammo-grammophon hören sie offenbar nicht einen Ton, sonst blieben sie doch stehen ... oder?

Auch ich werde wieder neu träumen, wenn ich das nächste Mal dort stehen bleibe ... wo sie sich immer gleich und mich immer neu bewegen ...